CH EPREG (R4)
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Anwendungsfälle

Der Einsatz des Schwangerschaftspasses hängt von der Arbeitsweise der behandelnden Leistungserbringenden ab. Mögliche Beispiele für den Einsatz dieses Austauschformat sind im Konzept detailliert beschrieben, darunter:

  • Vorsorge
  • Überweisung
  • Geburt und Nachsorge
  • Notfall
  • Nachfolgende Schwangerschaft

Die nachfolgenden Anwendungsfälle dienen der Illustration möglicher Szenarien im Rahmen der oben genannten Einsatzmöglichkeiten des Schwangerschaftspasses.

Fallbeispiel 1: Präeklampsie

Die Patientin Katrin Kinderlieb (geb. 18.01.1986) ist mit ihrem ersten Kind schwanger. Bei der Routineuntersuchung vom 18. Februar 2025 in der 37. Schwangerschaftswoche stellt die Gynäkologin Frau Petra Sectionata einen massiv erhöhten Blutdruck (160/100 mmHg) fest. Auf die Frage, ob Frau Kinderlieb noch weitere Beschwerden habe, berichtet sie von Kopfschmerzen und Schwindel sowie einem gelegentlichen Druckgefühl im Oberbauch.

Nach Durchsicht des Schwangerschaftsdiabetestagebuchs sowie der Werte der letzten Urinproben, mit stetig gestiegenen Harnsäurewerten (> 6 mg/dl), fordert Frau Sectionata weitere Laboranalysen der Nieren- und Leberwerte an. Aufgrund der auffälligen Werte sendet Frau Sectionata die Patientin ins Spital 'Kids & Mütter' und trägt die neuen Laborwerte in den Schwangerschaftspass ein.

Dank dem Schwangerschaftspass mit den aktuellsten Angaben zu den Nierenwerten (Kreatinin: 1,2 mg/dl, Harnsäure: 6,3 mg/dL, GFR: 54 ml/min), den Leberwerten (GGT: 43 U/l, GOT/AST: 43 U/l, ALAT: 98 U/l, AP:109 U/l) sowie dem Blutzuckerwert (8,1 mmol/l) und dem Blutdruckwert können die Ärztinnen und Ärzte genau einschätzen, wie gravierend die Präeklampsie ist. Mit der Information zur aktuellen Kindslage (Schädellage) kann bei einer Geburtseinleitung frühzeitig geplant werden, ob eine Sectio Caesarea in Erwägung gezogen werden muss.

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Fig.: Schwangerschaftspass Katrin Kinderlieb

Fallbeispiel 2: Starke Wehentätigkeit

Die Patientin Fabienne Babyglück (geb. 10.05.1999) wird mit starken Wehen und halb bewusstlos in der 32. Schwangerschaftswoche in die Geburtsklinik 'Willkommen auf der Welt' eingeliefert. Die Gynäkologin Tanja Allesgut und die Hebamme Ruth Ohazwei nehmen die Patientin in Empfang und sehen im Schwangerschaftspass, dass das Kind eine Steißlage hat und Frau Babyglück Diabetikerin ist (Blutzuckerkontrolle im Schwangerschaftsverlauf unter weitere Untersuchungen). Eine sofortige Blutspiegelmessung ergibt einen Wert von 3.9 mmol/l, sofort wird der Patientin Glukose verabreicht und eine Notfallsectio wird vorbereitet.

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Fig.: Schwangerschaftspass Fabienne Babyglück